Manchmal höre ich Ratschläge in bekannten Portalen, die mich ein bisschen schaudern lassen.
Wie zB: „Es ist an der Zeit, bestimmte Telefonnummern im Telefon zu löschen“. Also sinngemäß, sortiere aus, was dir gut tut und was nicht. Letzteres - mach weg.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich solche Empfehlungen lese. So, oder ähnlich.
Was freilich erstmal einfach und logisch klingt, beinhaltet eine Stolperfalle. Währenddessen wir nämlich fleißig am Außen rumschrauben und manipulieren um uns besser zu fühlen, vergessen wir dass wir selbst auch etwas damit zu tun haben. Wir haben wohl irgendwann die Nummer eingespeichert aus irgendeinem Grund. Wir haben Situationen kreiert, uns Menschen genähert, die Arbeitsstelle angenommen usw… Wir haben Worte ausgesprochen, Dinge getan, usw…
Kurz – wir haben einen Teil dazu beigetragen was und wer sich in unserem Leben befindet. Und diesen Teil zu beachten, ist nicht unbedeutend. Auch bedeutend ist es zu bedenken, dass wir oft aus eigenen uns innewohnenden tiefen Prägungen und Mustern in etwas hineinschlittern. Unsere eigenen meist unbewussten Mechanismen sind durchaus in der Lage, die Qualität von Beziehungen egal ob partnerschaftlich oder geschäftlich, familiär usw. schon bei der Entscheidungsfindung zu beeinflussen. Ja, wir besitzen eine gewisse Affinität, die häufig nicht auf neutralem Boden in uns begründet ist.
Wenn wir also dauerhaft Veränderungen einleiten wollen, dann sollten wir nicht nur die Bühne räumen auf der wir bis jetzt spielten, sondern unsere eigene Rolle darin ansehen. Sonst finden wir uns vielleicht schneller als uns lieb ist in der selben oder einer sehr ähnlichen Inszenierung wieder. Andere Kulisse, andere Statisten, andere Darsteller und doch – irgendwann und irgendwie eine ähnliche Dynamik in der Story…
Ja, es kann ungemütlicher und unbequemer sein uns selbst zu aufzuräumen, als einfach die Bühne zu räumen. Wir haben jedoch so die Möglichkeit etwas zu säen, woraus wir später dann vielleicht ja das Stück UNSERES Lebens ernten.